MV mobil
Angeregt durch einen Artikel im Ostlife Blog, wo nach Iphone Apps mit Lokalnachrichten aus MV gesucht wurde, habe ich mal ein bisschen gestöbert und nachgedacht:
Es bewahrheitet sich hier aber wieder das alte Bismark Zitat:
Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 50 Jahre später.
Apps mit Lokalmeldung Fehlanzeige. Wenn man jedoch etwas drüber nachdenkt lassen sich viele Gründe finden, warum dies so zu seien scheint. Erstmal ist MV ein Flächenland, mit einer geringen Einwohnerdichte, deshalb wäre so ein Angebot auch nur für einen geringen Personenkreis, denn niemanden aus den Ostseebad Boltenhagen interessiert eine Rügener Lokalnachricht. Dann nehmen wir noch die Altersstruktur, Nutzer im Alter von 20-35 Jahren fehlen, weil Sie abgewandert sind. Weiterhin kosten diese Technik Gadgets einfach Geld, welches in einem Bundesland mit fast dem geringsten Durchschnittslohn in Deutschland nicht vorhanden ist. Und einer der wichtigsten Knackpunkte ist natürlich auch das nicht flächendeckend UMTS oder ähnliches vorhanden sind. In großen Städten klar, aber in kleinen Dörfern lauert noch das GSM Netz. Wie man sieht eine sehr beschränkte Nutzergruppe.
Die Frage ist auch würde eine extra App für Lokalnachrichten Sinn machen, ich persönlich denke schon länger auf dieser Problematik herum, und ich würde in diesem Zusammenhang sagen, Nein. Die meisten Webseiten haben Mobilversionen etc.
Anders sehe ich dies aber bei mobilen Reiseführern, wo jetzt 2011 ein Projekt auf Rügen geben wird.
Über das Thema mobile Reiseführer habe ich auch schon nachgedacht. Ich sehe darin aber auch kein richtiges Potential.
Die Frage ist ja, was man damit erreichen will?
1. Geld verdienen
Nicht wirklich leicht. Werbung fällt weitesgehend weg da – das macht nur bei Masse Sinn. Und in diesem Fall dürfte das Problem bestehen, dass die Rügen App nach dem Urlaub wieder deinstalliert wird. Was in Frage kommt: Werbung für Ausflugsziele, Restaurants etc.
2. Werbung für die Region
Nicht wirklich: Die App wird ja erst dann installiert, wenn ich konkret vorhabe die Destination zu besuchen.
3. zusätzlicher Service
Klar, zusätzliche Services sind immer gut. Die Frage ist aber, ob in diesem Fall dann nicht eine einfache mobile Version der Website ausreichen würde. Ich schätze die Zielgruppe, die sich so eine App installieren würde, als sehr gering ein.
Die Leute, die im Internet nach Informationen über eine bestimmte Destination suchen, finden sowieso ausreichend gute Reiseführer – und das lesen von Reiseführern dürfte am Computer deutlich mehr Spaß machen, als mit dem kleinen Smartphone Display.
Ich sehe hier einen Mix, die App als Marketingsinstrument, um eine Marke ala „Rügen“ oder „Usedom“ zu stärken. Diese müsste dann einen Mehrwert bieten. Eine gute Mischung zwischen local based Service, aktuellen Informationen, wie zum Beispiel für Veranstaltungen, und eine Art Reiseführer.
Dies kann man sicher als mobile Webseite abhandelt, aber diese ist nach dem Urlaub vergessen und gelöscht (zumindestens aus dem Hirn). Eine App würde sich erstmal auf dem Gerät noch befinden und vielleicht wieder Lust machen.
Die Frage ist kann man dadurch Geld verdienen?
Ich denke „Jaein“, kurzfristig zum Beispiel durch den Verkauf der App nicht. Langfristig durch Kundebindung und Mehrwert für die Gäste schon.
Ganz klar. Local Based Services (Umkreissuchen, Restaurantbewertungen), aktuelle Meldungen, Veranstaltungen usw sind ein wichtiges Thema. Für diesen Zweck werden aber denke ich die Apps von größeren Portalen genutzt (z.B. Qype, MeineStadt, Aloqa usw).
Diese bieten einen entscheidenen Vorteil: Eine App, die für jeden Ort, an dem ich gerade bin, Informationen bereithält.
Apps werden meiner Meinung nach größtenteils zum Zeitvertreib genutzt, z.B. während der Fahrt in der Ubahn o. Ä.
Beispiele sind hier:
– News
– Börsenticker
– Soziale Netzwerke
– Microblogging
– E-Mails
– Kalender
– Spiele
Für komplexe Tätigkeiten wie z.B. Urlaubsplanung wird weiterhin eher der PC oder ein Tablet genutzt werden.