Google Street View
Google Street View ist ja seit Wochen in allen Munde und damit wurde eine sehr spannende Datenschutzdebatte gestartet, wieder aufgerollt.
Ich persönlich stehe Street View sehr offen gegenüber, es wird zum Beispiel mein Haus abgelichtet, genauso wie es jeder sehen kann der am Haus vorbeigeht. Allso erstmal nichts schlimmes. Auch aus touristischer Sicht sehe ich in diesem Google Dienst ein großes Potential, ein Gast könnte sich im Vorfeld ein Bild von vielen machen. Da gibt es genügend Ideen dies sinnvoll zu nutzen. Das schöne ist hier Google erhebt diese Daten (macht die Bilder) und stellt auch ganz klar fest, wozu Sie genutzt werden. Nachteil ist natürlich das Bilder sehr schnell veraltern.
Die Datenschutzdebatte die dadurch entstanden ist, finde ich mehr als lächerlich. Einerseits werden von vielen Personen frei die eigenen Informationen in sozial networks verteilt, bis zum Bild wie es hinter dem Haus aussieht, aber andererseits soll die Straßenfront nicht abgelichtet werden dürfen. Gut das ist deine eine Punkt der Geschichte, doch ich glaube vielen ist es nicht bewusst wie oft und wo wir alles gefilmt werden und dies veröffentlicht wird und wir nicht wissen was mit diesen Daten geschieht. Man schaue sich mal an größeren Bahnhöfen um, oder auf größeren Plätzen, diese sind teilweise videoüberwacht, da gibt es vor dem Betreten des Platzes kein Widerspruchsformular. Oder auch in zahlreichen Geschäften, in der Bankfiliale etc, wir werden gefilmt, ohne unsere Zustimmung. Viele Orte bieten Webcams an, auf denen ich ohne mein Wissen gefilmt werden und das Bild wird dann mit Datum und genauer Zeit veröffentlicht, ohne meine Zustimmung. Für all dieses gibt es keine Widerspruchsmöglichkeit, mein Gesicht ist nicht verpixelt. Wenn wir über Datenschutz reden, dann sollte dies definitiv auch berücksichtigt werden.
Weil wir ohnehin überall ohne unsere Zustimmung abgelichtet werden, sollen wir nun auch für noch mehr Ablichtungen sein und diese toll finden? Warum die verkehrte Welt auch noch schön reden? Nein, die Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte müssen wieder zurückgefahren werden.
Google ist alles andere als ein gemeinnützige Hilfsorganisation, sondern ein Konzern mit Profitinteresse. Sollen sie doch etwas vernünftige Produkte herstellen oder gute Dienstleistungen verkaufen, dann ist ein Gewinn auch legitim, aber bitte nicht mit der Verwertung meines persönlichen Umfeldes. Von wegen, „Google stellt klar, wofür sie genutzt werden…“. Du siehts ein paar bunte Bilderchen, aber die wertvollen Metadaten läßt sich Google bezahlen.
Wenn das so einen tollen touristischen Nutzen hat, dann können sich doch die Touristiker zusammentun und so etwas auf freiwilliger Basis auf die Beine stellen. OpenStreetMap bietet da sicher das Grundgerüst und dazu dann dazu Gaststätten, Museen, Hotels usw.. Muß man dazu einen Konzern hofieren, der lediglich Daten sammelt, um Werbung zu verkaufen?
Der Ansatz ist meiner Meinung nach falsch, warum „Hetzjagd“ auf ein Unternehmen machen, wenn es in anderen Fällen 20000 mal stillschweigend geduldet wird. Wenn dann konsequent solche Sachen verbieten.
Natürlich ist Google profitorientiert, ganz außer Frage. Googles Hauptgeschäftsfeld ist der Verkauf von Werbung und damit dies gut funktioniert erhebt es die Metadaten. Die kriegst du nicht zu kaufen, das ist das Potential / Kapital von Google. Die Frage ist, schadet dir dies oder nicht. Meiner Ansicht nach nicht, du kriegst nur das an Werbung was auch zu dir passt. Man wird nicht mit unpassenden Kram belastet. was hast du gegen Google Produkte? Welche Produkte sind nicht vernünftig? Man muss hier auch mal ganz klar sagen, die Google Produkte und Services sind für dich als Nutzer kostenlos.
Thomas ich glaube dir ist anscheinend nicht klar, das es viel schlimmere Unternehmen gibt, die täglich Daten über die erheben ohne dein Wissen und deine Zustimmung und diese Daten auch noch zum Kauf anbieten. Aber das erzähle ich dir mal im persönlichen Gespräch.
OpenStreetmap ist eine spannende Sache, aber halt für Touristiker meiner Meinung nicht flächendeckend nutzbar. Da sind die Daten nicht vorhanden. Um die benötigten Daten touristisch zu nutzen, müsste man Sie erstellen, das kostet Geld, Sie zu pflegen das kostet Geld. Dazu bietet die Open Street Map zur Zeit nur eine Ansichtsform. Dem gegenüber steht Google Maps was kostenfrei einzusetzen ist. Und jetzt reden wir nochmal über wirtschaftliches handeln. Bevor du dies als Schmarotzertum bezeichnest, ich habe mich schon versucht für die Open Street Map zu zeichnen.
Man könnte jetzt eine Diskussion entfachen das Google nur Karten bereitstellt und Open Street Map Geodaten, die man nach belieben aufbereiten kann. Open Street Map ist ein offenes System, was mich zwar persönlich fasziniert, aber aus touristischer Sicht für mich noch nicht einsetzbar ist.
Niemals würde ich in Abrede stellen, daß es weit schlimmere Finger gibt, als es Google ist. Nur halten sich die anderen „Unternehmen“ schon aus Eigeninteresse lieber im Hintergrund, während Google ganz offensichtlich und aggressiv Monopolstellungen einzunehmen versucht. Durch ihren völlig überzogenen Aktienmarktwert sind sie in der Lage, sich beinahe jeden Konkurrenten zu stellen und dann auch noch einzukaufen. Am Anfang fand ich das noch witzig und hielt Google für den cleveren Paria, der es sogar mit Microsoft aufnehmen kann. Inzwischen fürchte ich mich mehr vor der Datensammelwütigkeit von Google. Microsoft wird da zwar mit ihren Diensten, a la Bing nachziehen, aber zumindest vor deren Software kann man sich schützen und gute Alternativen nutzen.
Keinesfalls will ich über den Vorteil oder Nachteil von OpenStreetMap oder GoogleMap schreiben. Mir ging es nur darum, klarzustellen, daß wenn die Touristiker solche Dienste nützlich finden würden, sie diese selber aufbauen könnten, statt sich in Abhängigkeiten zu begeben. Es ist doch wohl logisch, daß, wenn der Laden erst einmal unabkömmlich geworden ist, sich Google gewisse „Premiumdienste“ wird bezahlen lassen. So oder so verläßt Geld den regionalen Wirtschaftskreislauf. Und wertvolle Informationen gleich mit.
Google ist nicht gefährlich, weil es Daten sammelt. Die Daten an sich sind gefährlich weil sie digital vorliegen und Interessierte werde Wege finden, sie mit noch wieder anderen Daten zu verknüpfen. Du weißt, es wird passieren. Dagegen muß man aber an jeder Stelle vorgehen, Datenverknüpfer zumindest in die Illegalität zwingen, alles erschweren, Bewußtsein der ahnungslosen Verbraucher zu wecken, technische Gegenmaßnahmen an staatlichen Datenknotenpunkten etablieren, technisch den Datenschutz zumindest mit seinen besten Kräften (z.B. CCC) mit den Datenverknüpfern gleichziehen zu lassen. Das wird ein ewiger Kampf bleiben.